Saturday 25 August 2012

Collingwood

In den naechsten Wochen hatten wir dann die Gelegenheit, unser Budget von der ersten Woche ein wenig zu erholen und aufzubessern. Auf der Farm hatten wir kostenlose Unterkunft und Verpflegung, darueber hinaus hat uns Toni fuer unsere Arbeit gut bezahlt.
Das hoert sich natuerlich alles erst mal gut an, allerdings waren wir auf dieser Farm recht isoliert, keine Anbindung zur naechsten Stadt, und ausser Arbeiten gab es wirklich nicht viel mehr zu tun.
Unser Tagesablauf sah dann folgendermassen aus: Um 8 Uhr aufstehen, fruehstuecken, um neun Uhr anfangen zu arbeiten. Wir haben die verschiedensten Dinge von Streichen, ueber Treppen reparieren, bis Waende isolieren gemacht.

Es war schon eine chillige Zeit mit Toni. Er sagte gerne ploetzlich: Jetzt bin ich dann mal weg, und kam nach ein paar Tagen wieder, nur um gleich wieder weiter zu fahren. Er verbringt die meiste Zeit seines Lebens damit, zwischen seiner Farm, seinem Haus in Collingwood (2 Stunden nordwestlich von Toronto) und seinen Condos in Toronto hin und her zu fahren bzw. zu fliegen.

Nach ein paar Tagen waren wir dann auch in seinem Haus in Collingwood, das ist ein Touristenort fuer Toronteaner, die sich dort oft Haueser mieten oder kaufen, um im Sommer im See zu baden oder im Winter Ski zu fahren. Es gibt dort naemlich die sogenannten Blue Mountains, wobei es sich zu europaeischen Verhaeltnissen eher um Schlittenberge handelt. 


Diese Haueser sind wirklich kleine Luxuscottages mit Whirlpool, Surround - Fernsehanlage und allem drum und dran. Jeder Besitzer ist verpflichtet einen monatlichen Beitrag zu bezahlen, sogenannte "Maintenance Fees". Die sind ziemlich hoch, aber obligatorisch, weil sich das Gesamtbild der Siedlung nicht verschlechtern darf, damit die Grundstuecke ihren Wert behalten. Man muss sich dadurch aber auch um nichts mehr kuemmern, Rasen wird automatisch gemaeht, alle 10 Jahre werden die Garagentore ausgetauscht etc.


Collingwood war auf jeden Fall super, in 10 Minuten mit dem Bus in der Town und da gabs im Gegensatz zur Farm wieder Zivilisation.

Bjoern hatte kurz vor seiner Abreise nach Kanada nochmal seinen Onkel besucht und ihm ist mehr oder weniger zufaellig sein Bekannter in Toronto eingefallen.
Ich habe Bjoern mehr oder weniger zufaellig am Fruehstueckstisch im Hostel kennengelernt und spaeter auch den Kontaktmann. Ich weiss nicht, wie gross die Wahrscheinlichkeit ist, dass sich diese Ereignisskette ergeben hat, aber an dieser Stelle kann ich nur schonmal fuer alles danken, was bisher geschehen ist und was noch kommt. Dadurch haben wir nicht nur unseren ersten Job bekommen, sondern auch Einblicke in das kanadische Leben, die man sonst nicht bekommt.

In Collingwood haben wir eine Anzeige im Internet entdeckt: Dodge Gran Caravan zu verkaufen. Seitdem haben wir das Ziel verfolgt, das Auto zu kaufen, Versicherung abzuschliessen. Bald mehr dazu.

Zum Schluss noch etwas fuer die Bildung:
 
Hier sind die meisten Kanadischen Bargeld-Zahlungsmittel abgebildet. Nur der Hundert-Dollar-Schein fehlt, da er praktisch nicht verwendet wird. Ich hatte ihn jedenfalls nie in der Hand und die Banken geben meist nichts groesseres als 20er aus.
Die 50er bestehen aus Plastik, angeblich nicht so leicht zu faelschen.
Ja, auf den 20ern ist tatsaechlich die Queen abgebildet; in Kanada hat die Commonwealth offenbar doch noch Einfluss,  die Kanadier orientieren sich aber auch lieber an Europa als an den USA.
Da ein 10er zu wenig zur Hand war, musste Philadelphia aushelfen - ist aber ungefaehr gleich viel wert.
An Muenzen gibt es 2$ (Toonie), 1$ (Loonie), den Quarter, die 10 Cent - Muenze, 5 Cent - und 1 Cent - Muenze.


Aktueller Kurs: 1 EUR = 1,24 CAD (25.08.12)


Bleibt dran, der naechste Post ist schon in Arbeit!

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